Manuel, Du bist ab 2020 neu bei Barnes Crossing: was möchtest Du zunächst selbst über dich erzählen?

Manuel Kisters: Hey, mein Name ist Manuel Kisters und bin Tänzer und Choreograph. Beim Rasieren probiere ich vorher immer verschiedene Bartschnitte aus.

Manuel Kisters wurde 1996 in Bensberg geboren. Im Rahmen einer acht-jährigen Multi-disziplinären Kunstausbildung während des Gymnasiums fing er an zu Tanzen. 2012 wirkte er dann zum ersten Mal bei Ilona Paszthy bei einer Tanzproduktion mit. Während und nach dem Abitur erkundete er das Künstlerleben. Daraufhin studierte er Tanz und Choreografie in Arnheim, Niederlande. Seit 2014 produziert er seine eigenen Arbeiten und 2017 gründete er sein Kunstfestival „Smovetalk“. Momentan arbeitet er zwischen Deutschland, Niederlanden, Portugal und Belgien.

Manuel , was bedeutet BC für dich und deine Arbeit ?

Manuel Kisters: „Mitglied zu werden bei BC bedeutet für mich erstmal ankommen, genießen und neue Türen aufstoßen. Obwohl ich schon lange die Leute und den Ort kenne und dort auch performe ist es jetzt anders. Denn direkt nach dem Studium Teil eines etablierten Netzwerkes zu werden freut mich sehr. Einen Ort mit schöner Atmosphäre und netten Leuten zu finden ist selten. Glücklicherweise habe ich hier einen gefunden.“

Meine Arbeit dreht sich viel um Geschichten. Ich möchte Geschichten erleben, erfinden und erzählen. Dazu benutze ich Text, Physical Theatre, Körpersprache, Bilder und Bewegung. Ich arbeite gerne durch den Körper, was dieser produziert, erlebt und teilt. Ich bin dabei sehr beeinflusst von Physical Theatre und Akrobatik. Als Choreograph liegt mir die Frage: „Kann man es lesen?“ sehr am Herzen. Ein Grund wieso BC zu mir passt sind die großen Räume. Ich liebe große Räume.

Manuel, kannst du kurz die Stücke bzw. Performances beschreiben, die du zuletzt bei Barnes Crossing aufgeführt hast?

Manuel Kisters: Im Mai 2019 habe ich im Rahmen des „Smovetalk Festivals“ die Improperformance „Sous la maison volante“ aufgeführt. In der Performance ging es um das Offensichtliche und das Versteckte. „Sous la maison volante“ bedeutet „Unter dem fliegenden Haus“. Es stellt Fragen: Wie kann dieses Haus fliegen? Ist es so leicht wie es aussieht oder erfordert es harte Arbeit? Was braucht es, um diese Fantasie ins Leben zu rufen und was vermeiden wir, um diese Fantasie am Leben zu halten? Die Performance gibt einen Einblick wie sich der Performer fühlt während er sich damit auseinandersetzt.

Du hast dein Festival Smovetalk bei Barnes Crossing angefangen, kannst uns darüber etwas erzählen?

Manuel Kisters: Gerne! Das Smovetalk Festival unterstützt aufstrebende Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen. Wir fokussieren uns dabei auf Künstler*innen, welche am Anfang ihrer Karriere oder im Übergang sind. Es beinhaltet die Sparten Performance/Tanz, Video und Musik. Für die nächste wollen wir auch noch Installationskünstler*innen mit einbeziehen. Bis jetzt hatten wir über mehr als 15 Künstler*innen aus über 8 verschiedenen Ländern. Es fand zum ersten Mal 2017 bei Barnes Crossing statt, darauf folgte eine weitere Edition im Mai 2019 und die nächste ist am 14. und 15. November 2020.