Saskia, Du bist ab 2020 neu bei Barnes Crossing: was möchtest Du zunächst selbst etwas über dich erzählen?

Saskia Rudat: „Hallo. Ich heiße Saskia Rudat und bin freischaffende Künstlerin im Bereich darstellende Kunst. Ich hänge Socken gern paarweise auf den Wäscheständer, halte zusammenlegen und bügeln allerdings für Zeitverschwendung. Ich esse gern Eierkuchen und warte momentan darauf, reich und berühmt zu werden.“

Saskia Rudat wurde 1991 in Dresden geboren. Nach Schule und FSJ Kultur studierte sie zunächst Psychologie an der Friedrich Schiller Universität Jena. Darauf folgte die Ausbildung zur Performerin, Regisseurin, Choreografin und Autorin im Studiengang „Physical Theatre“ der Folkwang Universität der Künste Essen. Seit 2014 arbeitet sie mit Ivo Schneider im SÄCHSISCHE SCHWEIZ kollektiv und seit 2017 ist sie Gründungs- und Vorstandsmitglied des Physical Theatre Netzwerk.

Saskia, was bedeutet BC für dich und deine Arbeit?

Saskia Rudat: „Offiziell bin ich fast noch gar nicht dabei. Erst ab 2020. Ich habe allerdings einige Male bei Barnes gearbeitet und freue mich, Mitglied zu werden. 

Es ist ein Ort in meiner Heimatstadt, an dem ich mich wohl fühle und inspiriert bin. Solche Orte sind für mein künstlerischen Schaffen extrem wichtig, denn Kreativität braucht Zeit und Raum.“

Saskia Rudats künstlerische Fähigkeiten und Interessen reichen von Musik, Text, Regie und Schauspiel über Masken-, Puppen- und Objekttheater hin zu Performance Art, Tanz und Akrobatik. Im Fokus ihrer Arbeiten steht dabei das gemeinsame Theatererlebnis von Performer und Zuschauer: das Teilen von Emotionen, Geschichten, Bildern und Momenten über die Grenzen der Sprache hinaus. In ihren choreografischen Arbeiten interessiert sie sich vor allem für die Grenzen von Tanz und Theater; für Rhythmik und Gegensätze sowie für eine persönliche und gleichzeitig clowneske Performer- Haltung.

Saskia, kannst du kurz die Stücke bzw. Performances beschreiben, die du zuletzt bei Barnes Crossing präsentiert hast?

Saskia Rudat: „Ich habe beide meine Kurzstücke „close up“ und „brainjogging“ gezeigt. Beide Stücke begleiten mich schon einige Jahre und schaffen es immer wieder auch internationales Publikum zu berühren. Das Stück „close up“ ist persönlich, ein bisschen witzig, ruhig und emotional. „Brainjogging“ ist dagegen schnell und bunt. 

Mit „brainjogging“ habe ich sogar einige Preise gewonnen [Anmerkung: Für ihr Solo ‚brainjogging‘ wurde sie 2017 bei Barnes Crossing durch das Internationale Tanzfestival SoloDuo NRW&Friends mit dem Preis ‚beste Performerin‘ ausgezeichnet]. Oft lachen die Leute sehr viel doch es hat auch einige sehr dunkle Momente. Es ist schwer zu beschreiben. Sie müssen es sehen!

Das Stück „close up“ ist persönlich, ein bisschen witzig, ruhig und emotional.“ 

Bei den Doppel- bzw. Triplevorstellungen kurz vor Weihnachten haben sich jeweils mehrere BC-Mitglieder für einen Abend zusammengeschlossen. Kannst du uns etwas über deine Partner*innen des Double Bill Abends sagen? Gibt es Übereinstimmungen oder besondere/spannende Gegensätze in eurer künstlerischen Arbeit?

Saskia Rudat: „Ich freue mich, gemeinsam mit Ilona Pászthy [am 13.12.19] und El Cuco [am 21.12.19] auf die Bühne zu gehen. Ilona habe ich das erste Mal 2017 beim SoloDuo Festival in Barnes kennen gelernt. Ich glaube, sie ist eine sehr engagierte und sensible Künstlerin. Von meinem Gefühl können unsere Arbeiten gut zusammenpassen.

El Cuco Projekt kenne ich schon länger von einigen Festivals. Mit meiner Gruppe SÄCHSISCHE SCHWEIZ kollektiv haben wir auch ein „Tierstück“ und wurden schon mehrfach auf denselben Festivals programmiert. Ich denke die Doppelvorstellung „brainjogging“ und „Acts of Politeness“ wird eine schöne Ladung Phantasie und subtiler Humor.“

Gibt es noch etwas anderes, was du in diesem Rahmen gerne mitteilen möchtest?

Saskia Rudat: „Ja: Kommt gucken! Der Ort ist schön. Wir brauchen alle weniger Bildschirm und mehr echte Erlebnisse.“

Vielen Dank für das Interview!