Hallo Julia, hallo Stefanie, hallo Amanda! Am 15.12.2019 habt ihr im Rahmen der Double Bill Vorstellungen – oder in eurem Fall besser gesagt: Triple Bill! – bei Barnes Crossing gemeinsam einen Abend gestalten. Könnt ihr euch bzw. euer Ensemble bitte kurz vorstellen?

Stefanie Schwimmbeck: Ich arbeite freischaffend als zeitgenössische Tänzerin, Tanzvermittlerin und Choreographin in Köln und München.

Julia Riera: Ich bin Choreografin, Tänzerin und künstlerische Leitung von MIRA, einer interdisziplinär arbeitenden Gruppe.  Seit der Gründung 2009 erarbeitet MIRA Performances, die sich auf die Integration visueller, räumlicher und emotionaler Elemente konzentrieren.

Amanda Romero: Ich bin Amanda, Tänzerin, Performerin und junge Choreografin. Ich komme aus Peru, dort bin ich aufgewachsen. Jetzt wohne ich seit 6 Jahren in Deutschland. Ich suche durch den Tanz und die Performance eine Möglichkeit zu schaffen, Menschen aus akademischen, künstlerischen und aus möglichst vielen sozialen Kreisen zu erreichen und zu verbinden. 

Wie lange seid ihr schon bei Barnes Crossing dabei?

Julia Riera: Seit 7 Jahren.

Stefanie Schwimmbeck: Als Teammitglied bin ich seit 2017 bei Barnes Crossing.

Amanda Romero: Bei Barnes bin ich eigentlich grad in der Kennenlernphase. Finde es spannend zu sehen, wie Barnes funktioniert. 

Welche Bedeutung hat Barnes Crossing für euch und eure Arbeit?

Amanda Romero: Bisher noch nicht viel. Vor einigen Monaten hatte ich die Möglichkeit, einen Performance-Abend der Freien Performance Kultur Köln dort zu veranstalten. Freue mich auf zukünftige Möglichkeiten. 

Stefanie Schwimmbeck: Ich finde es für mich sehr bereichernd, als Tanzschaffende bei Barnes Crossing dabei zu sein. Neben dem Austausch und Netzwerk mit den anderen Künstlern sind natürlich die Proben- und Aufführungsmöglichkeiten im Grünen einfach unschlagbar toll.

Julia Riera: Barnes Crossing ist für mich ein Ort der Ruhe, Freiheit und Kreativität zum Proben und Gestalten. Unser Team dort besteht aus starken und inspirierenden Künstlerinnen, mit denen ich gerne im Austausch stehe.

Bitte beschreibe kurz die Stücke bzw. die Performances, die ihr im Rahmen der Doppelvorstellungen gezeigt habt.

Amanda Romero: Mit meiner Performance setze ich mich mit der Vorstellung einer dystopischen Welt auseinander. Einer Welt nach dem Kollaps der Systeme, in der die Natur vollends ausgebeutet wurde und nur noch einzelne Überlebende eine Erinnerung an die Gesellschaft mit sich tragen. Es ist auch ein performativer Ausdruck von Schmerz und Trauer.

Julia Riera: MIRA8 nimmt den aktuellen Wertewandel und seine Ambivalenzen wie Transformationen in einem Tänzer-Trio näher unter die choreographische Lupe. Wir zeigen eine Preview, die Premiere und weitere Vorstellungen finden im Januar im Rahmen des tanz.tausch-festivals statt. [Anmerkung: Premiere am 18.01.2020 um 20:00h im Rahmen des 8. tanz.tausch – tanz und performance festivals 2020 in St. Gertrud, kirche +kultur, Krefelderstr, 57, 50670 Köln; weitere Vorstellungen 19. Januar 2020 um 18:00h und 24. Januar 2020 um 20:00h]

Stefanie Schwimmbeck: In FALLING INTO SPACE II werde ich zusammen mit der Tänzerin Anika Bendel Ausschnitte aus meine Bewegungsrecherchen von 2019 zeigen.

Bei den Doppel- bzw. Triplevorstellungen haben sich jeweils mehrere BC-Mitglieder für einen Abend zusammengeschlossen. Könnt ihr uns etwas über eure Partner*innen des Double Bill Abends sagen? Ist es eure erste Zusammenarbeit? Gibt es Übereinstimmungen oder besondere/spannende Gegensätze in eurer künstlerischen Arbeit?

Julia Riera: Das weiß ich noch nicht, da ich mit zwei Neuzugängen arbeite, auf deren Arbeit ich mich in erster Linie erstmal freue.

Stefanie Schwimmbeck: Am Sonntag den 15.12. werden MIRA8, Amanda Romero und ich uns einen Abend teilen, das heißt jeder zeigt kurze Arbeiten zwischen 10-30 Minuten. Es wird frisch, kurzweilig und unterhaltsam! Das Gemeinsam bei uns liegt im Verschiedenen: Es gibt einen Ausblick, einen Rückblick und einen Stand der Dinge zu sehen!

Amanda Romero: Es ist das erste Mal, dass ich einen Abend mit den anderen Künstlerinnen teilen werde. Es wird bestimmt spannend und so werde ich auch von Nahem ihre Arbeiten kennenlernen können. 

Gibt es noch etwas anderes, was ihr in diesem Rahmen gerne mitteilen möchtet?

Amanda Romero: Ich bin gespannt, wie meine Arbeit mit den anderen zusammenpasst oder auch nicht. Wie das Publikum reagiert und inwiefern dieser Rahmen meine Performance beeinflusst. 

Vielen Dank für das Interview!

oben: MIRA “MIRA 8_was bleibt” (c) Anastasia Olfert mitte: Stefanie Schwimmbeck “FALLING INTO SPACE II” (c) Henrik Kaalund unten: Amanda Romero „Nach dem Ende der Welt…“ (c) Baum