Date

13. December 2019
Expired!

Time

20:00

DOUBLE BILL: SASKIA RUDAT “CLOSE UP” & IPTANZ “SEED”

Double Bill 13.12.2019 20 Uhr:

Barnes Crossing, Köln

Ticketpreise: 10 – 17 € (nach eigenem Ermessen)

 

Ein Abend, der sich vom Ringen um Mitteilung bis hin zum Thema Exorzismus erstreckt

Am 13.12.2019 beginnen wir die Reihe der Doppelvorstellungen bei Barnes Crossing mit einer spannenden Begegnung zwischen einer Newcomerin, dem neuen Barnes Crossing Mitglied Saskia Rudat, und dem etablierten Ensemble IPtanz von Ilona Pászthy, einem der Gründungsmitglieder des Vereins.

Den Auftakt macht Saskia Rudat mit ihrem Solo:

„close up“ (Konzept und Performance: Saskia Rudat; Dauer 10 min)

Dieses Stück legt ein Vergrößerungsglas auf all die widersprüchlichen Gedanken und Gefühle, die wir haben, kurz bevor wir versuchen, jemandem etwas zu sagen, das uns am Herzen liegt. Während Sprache sich allmählich durch ein Für und Wider tastet, ringt der Körper, dringlich doch im Ungleichgewicht, um Standhaftigkeit. Eine persönliche und humorvolle Choreografie aus Bewegung, Text und Musik.

Wollten Sie jemals jemandem etwas sagen, dass Ihnen wichtig ist? Wahrscheinlich wissen wir alle, es ist alles andere als einfach: Wann ist der richtige Moment? Ich will das Gegenüber ja nicht verletzen… Ist es mir denn wirklich so wichtig? Habe ich Angst? Glaube ich eigentlich, was ich da sage? Sage ich es ironisch und meine es dann doch? Ja, wie denn überhaupt? Bin ich jetzt sauer auf mein Gegenüber oder doch eher auf mich selbst, weil ich es nicht rausbringe, sondern nur herum stottere? Und wie fühlt es sich schließlich an, wenn ich es tatsächlich sage?

Saskia Rudat: „Meine Stimme bildet den Soundtrack. Die Audiospur besteht aus Gedanken und Versuchen der Äußerung: unterbrochene Sprache, fortgeführt und weitergedacht mit einer nervös dahin plätschernden Gitarre, tastet sich allmählich, durch ein Für und Wider, bis hin zu einer Entladung von Geständnissen und Offenbarungen. Dazu der Körper auf der Bühne: das Gefühl. Dringlich, doch im Ungleichgewicht, ringt er um den Mut, sich dem Gegenüber (dem Publikum) zu stellen. Mal gehen Körper und Stimme, Gedanken und Gefühle Hand in Hand, mal genau in die gegensätzliche Richtung. Das Stück ist persönlich und nah mit einem Funken von Selbstironie. Ich möchte über den choreografischen Umgang mit Stimme und Körper einen Moment mit dem Publikum teilen, mit dem es sich identifizieren kann.“

Saskia Rudat_close up Bild © Marilyn de Polignac

IPtanz SEED Bild © Anne Barth

Den zweiten Teil des Abends bestreitet das langjährige BC-Mitglied Ilona Pászthy / IPtanz mit

„SEED“ (Ilona Pászthy, IPtanz),

einer begehbaren Tanzinstallation zum Thema Teufelsaustreibung mit Live-Musik von Christoph Schumacher. Diese für den Kölner Tanztheaterpreis 2019 nominierte Inszenierung beschäftigt sich mit dem Exorzismus und seiner Bedeutung in der heutigen Zeit.

„Den Teufel spürt das Völkchen nie, auch wenn er sie beim Kragen hätte“

(Faust / Johann Wolfgang von Goethe)

Der Teufel verkörpert die Manifestation des Bösen. Teufelsaustreibung – ein Relikt aus vergangener Zeit: ein Körper, besessen vom Bösen, unangepasst, unbequem, eine mittelalterliche Sicht? IPtanz blickt auf die Zeitlosigkeit von Aspekten des Umgangs mit dem Thema Teufel als Bild für Formen der gesellschaftlichen Maßregelung und Willkür.

Die Inszenierung gibt keine Antworten. Die Installation wird zu einem Netz von Körper- metaphern und Eindrücken. In der Irritation des vertrauten Raumes wird die Fragwürdigkeit von Standpunkten visuell transparent.

Eine der beiden Tänzerinnen des Stücks, Stefanie Schwimmbeck, ist selbst Barnes Crossing Mitglied und wird im Rahmen der Triple-Vorstellung am 15.12.2019 mit „FALLING INTO SPACE II“ Ausschnitte eines eigenen Stücks präsentieren.

 

Künstlerische Leitung • Choreografie Ilona Pászthy Stückentwicklung Ilona Paszthy in Zusammenarbeit mit dem Team Tanz • Diana Treder, Stefanie Schwimmbeck Bühne Szenografie • miegL Percussion • Christoph Schumacher Technik • Garlef Kessler Produktionsassistenz • Theo Katsalis 

Mit freundlicher Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Köln