Datum

08. Dezember 2024

Uhrzeit

15 h & 19 h
15:00

Kristóf Szabó F.A.C.E. – Visual Performing Arts „POST SCRIPTUM. REVIERHÜNDIN“

Kristóf Szabó F.A.C.E. – Visual Performing Arts

POST SCRIPTUM. REVIERHÜNDIN (Dauer 1 Stunde)
Zu 100 Jahre Surrealismus 1024 – 2024
Kristóf Szabó Reihe F.A.C.E.D.A.R.K. 1

Traumreise | TheaterTanz| Installation | Text aus Lautréamont: Die Gesänge des Maldoror 1. Gesang

Donnerstag 05.12.2024, 19:00 Uhr PREMIERE

Freitag 06.12.2024, 19:00 Uhr

Sonntag 08.12.2024, 15:00 Uhr und 19:00 Uhr

„Ich bin der Dunkle, – der Witwer, – der Untröste | Der Prinz von Aquitanien am abgeschafften Turm; | Mein einziger Stern ist tot|(…) Trage die schwarze Sonne der Melancholie.“ Gérard de Nerval, Der Unglückliche, 1854

Gemeinsam mit dem Advokat des Teufels, der Figur des Monsters Maldoror, scannen wir das Labyrinth der Seele eines verzweifelt Suchenden, der den unbedingten Willen zum Glück hat.
Wir sind im Uterus. Vorstellungen von Leere und Dunkel prägen diesen Ort, der sich wie ein Labyrinth verzweigt. Wir gehen tiefer. Wie eine mythische Gestalt, hat er sein Lager hier aufgeschlagen: Maldoror. Es gibt keinen Halt. Trotzdem kehren wir hierher zurück, immer wieder, mit allen unseren Ichs, um Maldoror zuzuhören. Seine Empörung über den Zustand der Welt ist bestialisch. Sie ist unsere verborgene Verzweiflung. Seine Sehnsucht Teil der Natur zu bleiben teilen wir mit ihm. Die Figuren,
die er sich erschafft, sind Gedankenspiele: selbst die bösesten suchen mit uns den Sinn der Liebe. Bald sind wir mit ihm an dem Ort, wo alles angefangen hat: Am Ufer des Ozeans, um uns zu erinnern. Was Heimat war, wissen wir erst, nachdem wir sie verworfen haben.

SCHAUSPIEL Maximilian von Mühlen (als Maldoror)

INSTALLATION Boshi Nawa

TANZ Lili Oksanen, Annika Hofgesang

GRAFIK Klaus A. Burth

PR Ines Langel

VIDEO Ivó Kovács

LAKEN-SKULPTUR Mike Kleinen

TECHNIK, BAUTEN Ulrich Krähling

TEXT Lautréamont: Die Gesänge des Maldoror 1. Gesang

LICHT BÜHNENBILD REGIE Kristóf Szabó

Kartenreservierungen: kristof-szabo@gmx.de

Gefördert von Stadt Köln Kulturamt

Unterstützt von Kulturpaten e.V.

POST SCRIPTUM.F.A.C.E.D.A.R.K
Das Kristóf Szabó F.A.C.E. Ensemble arbeitet seit über 10 Jahren an der Schnittstelle Visual Arts und Darstellende Künste. Mit der F.A.C.E.D.A.R.K.-POST SCRIPTUM-Reihe starten wir ein kleines Format, das die eingesetzten Medien Schauspiel, Video-Art, Audio-Art, Licht, Tanz neu bewertet und die Dunkelheit sucht. Auch konzentrieren wir
uns bei der Auswahl der Texte auf Werke der Schwarzen Romantik und des Surrealismus. Flucht – Vergangenheit – Erinnern – Auf eine glückliche Zukunft hoffen: Die Darstellung erhält ihre Vielschichtigkeit durch die Perspektive des experimentell assoziierten „Uterus“, des intermedialen Welt(en)-Bauchs. Trost, vielleicht Erlösung, finden wir in der Gesellschaft Maldorors beim gemeinsamen Betrachten der Zugvögel, der Hunde, der Haie, des Windes, der Welt-Meere.
Den Autor Lautréamont neu entdecken 2024 feiern wir das 100-jährige Jubiläum des ersten Surrealismus-Manifests von André Breton, veröffentlicht im Jahre 1924. Als einen der großen Vorläufer der Traumwelten erschaffenden Bewegung nannte Breton den in Montevideo geborenen Lautréamont (eigentlich Isidore-Lucien Ducasse), der bereits im Alter von 23 Jahren in Paris 1870 gestorben war. Mit Die Gesänge des Maldoror, ins Deutsche übertragen von Ré Soupault, schuf er ein bespielloses Werk geistiger Kraft und heftigster Bilder der Sehnsucht.
Wir möchten Lautréamont außerhalb des Surrealismus als einen Visionär des Menschlichen neu entdecken – das Jubiläum 100 Jahre Surrealismus bietet einen guten Anlass.

Foto: Alaa Alatrash